Besatzung: 2 Lokführer
Feuerwehr
1 RTZ - Zugführer BF Hildesheim (Einsatzleiter)
1 Gruppe BF Hildesheim
1 Gruppe FFw Himmelsthür / FFw Sorsum
Rettungsdienst
3 Ärzte
Technischer Leiter Rettungsdienst
SEG Johaniter Unfallhilfe Hildesheim
Unterhaltung pro Jahr: ca. 1,5 Mio Euro pro Zug
Aufbau und Ausstattung
Ein Rettungszug besteht aus den folgenden sieben Komponenten:
Lok I
Die Lok I ist die primäre Zugeinheit des Rettungszuges. Es handelt sich
dabei um eine Diesellok der Baureihe 714, eine 1989 speziell für den
Rettungszug-Einsatz umgerüstete Version der Baureihe 212. Von Vorteil
ist bei dieser auch häufig als Rangierlok verwendeten Baureihe insbesondere
die Möglichkeit, die Lokomotive sehr langsam fahren zu können (bis
Schrittgeschwindigkeit), so dass sie an der Einsatzstelle sehr zielgenau eingesetzt
werden kann. Als nachteilig gilt die geringe Höchstgeschwindigkeit von
etwa 100 Kilometern pro Stunde. Die Lok ist zusätzlich ausgestattet mit
technischen Sichthilfen wie beispielsweise Wärmebild- und Infrarotkameras,
so dass der Lokführer den Zug auch bei Sichtbehinderungen durch Rauch
und Nebel steuern kann.
Transportwagen I
Im Transportwagen I können bis zu 60 Einsatzkräfte transportiert
werden. Er ist vollständig gasdicht und ausgerüstet mit einer außenluftunabhängigen
Luftversorgung, die durch 30 Sechs-Liter-Pressluftflaschen und eine Wiederaufbereitungsanlage
Frischluft für bis zu acht Stunden bereitstellt. Der Transportwagen I
kann nur über eine Schleuse betreten und verlassen werden. Er ist zusätzlich
ausgestattet mit Kommunikationstechnik, technischen Sichthilfen, Reserveluftflaschen
und Rettungsmaterial für die Erstversorgung von Verletzten und fungiert
auch als Einsatzleitzentrale. Der Transportwagen I bietet darüber hinaus
einen Zugführerstand und entsprechende Monitore, so dass der Zug beispielsweise
auch in verrauchten Tunnelanlagen sehr nahe an die Einsatzstelle gebracht
werden kann.
Gerätewagen
Der Gerätewagen enthält eine umfangreiche Ausstattung für die
technische Hilfeleistung und die Brandbekämpfung. Dazu gehören beispielsweise
hydraulische Rettungsgeräte wie Schere/Spreizer, Trennschleifer, Elektroaggregate
und Relaisstationen für die Funkkommunikation. Die Ausstattung entspricht
in etwa der von zwei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen (HLF).
Löschmittelwagen
Der Löschmittelwagen enthält 20.000 Liter Wasser und 1.000 Liter
Schaummittel sowie zwei stationäre Pumpen mit einer Leistung von 1.600
Litern pro Minute. Darüber hinaus werden auf dem Löschmittelwagen
100 Krankentragen sowie zwei Gleisloren zum Transport von Ausrüstung
und Material an der Einsatzstelle mitgeführt.
Sanitätswagen
Der Sanitätswagen ist wie der Transportwagen I vollständig gasdicht,
mit einer außenluftunabhängigen Luftversorgungsanlage sowie einer
Schleuse ausgestattet und verfügt darüber hinaus über eine
eigene Notstromversorgung. Er verfügt über zwei Intensivbehandlungsplätze
und 15 Liegendplätze. An medizinischer Ausrüstung werden unter anderem
17 Beatmungsgeräte und 400 Infusionen mitgeführt. Der Wagen ist
über eine Schleuse mit dem Transportwagen II verbunden.
Transportwagen II
Der Transportwagen II ist in seiner baulichen Ausführung identisch mit
dem Transportwagen I, verfügt jedoch nicht über einen Zugführerstand.
In Kombination mit der Lok II kann er als Pendelsystem genutzt werden, um
verletzte Personen von der Einsatzstelle weg und Rettungskräfte zur Einsatzstelle
hin zu transportieren.
Lok II
Die Lok II ist baugleich zur Lok I. Sie ist zum einen als Reservezugeinheit
vorgesehen, zum anderen wird sie, wie bereits erwähnt, in Kombination
mit dem Transportwagen II als Pendelsystem genutzt.
Der in Fulda stationierte Rettungszug ist als so genannter Zweirichtungszug aufgebaut. Er verfügt über zwei Sanitätswagen, um in nördlicher und südlicher Richtung eingesetzt werden zu können. Alle anderen Rettungszüge müssen nur in eine Richtung ausrücken oder können, wie der Rettungszug in Kassel, entsprechend eingefädelt werden.
Standorte der anderen Rettungszüge:
Kassel
Fulda
Würzburg
Manheim
Kornwestheim (Stuttgart)