Aktuelles

 Wegen sinkender Corona-Zahlen: Feuerwehren im Kreis Hildesheim üben wieder in größeren Gruppen
04.07.2021   Kreis Hildesheim - Da die Corona-Zahlen sinken, kehren die Feuerwehren im Landkreis Hildesheim langsam wieder in den normalen Übungsbetrieb zurück. „Wir achten zwar immer noch auf die Einhaltung eines Hygienekonzeptes mit Abstand und Maske, üben aber mittlerweile schon wieder in größeren Gruppen“, sagt Kreisbrandmeister Josef Franke. „Dabei orientieren wir uns an einem Stufenplan, den das Land entwickelt hat“, fügt er hinzu.

Derzeit gilt laut Franke die vierte und damit lockerste Stufe für einen Inzidenzwert von unter 35. Gemäß diesem roten Faden des Landes können die Einsatzabteilungen draußen wieder in voller Stärke üben. Auch Zusammenkünfte der anderen Abteilungen, zum Beispiel der Musikzüge und der Altersabteilungen, sind wieder möglich. Und schließlich ist auch die Nutzung der Gebäude des Brand- und Katastrophenschutzes durch Dritte, zum Beispiel für Blutspenden und Sitzungen kommunalpolitischer Gremien wieder erlaubt. „Letztendlich können wir als Kreisfeuerwehrverband in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt aber nur Empfehlungen aussprechen“, betont Franke. Entscheidungsträger seien nämlich die einzelnen Landkreiskommunen.

Bei der Frage, wann denn wieder mit einer völligen Rückkehr zum normalen Übungsbetrieb zu rechnen ist, hält sich Franke bedeckt. „Das könnte ich jetzt nur rein aus einem Bauchgefühl heraus beantworten“, so der Kreisbrandmeister. Fest stehe nur, dass die Inzidenzwerte im Landkreis momentan ja sehr gut seien.

Eine der ersten Kommunen des Landkreises, die sich dafür entschieden hat, dass die Ortsfeuerwehren wieder in voller Gruppenstärke üben, ist die Stadt Hildesheim. „Wir haben den Übungsbetrieb bereits vor vier Wochen wieder aufgenommen“, berichtet der Ortsbrandmeister von Ochtersum, Godehard Plötze. „Bis dahin hatten wir gemäß der Stufe 3 der Landesvorgaben nur in Kleingruppen von sechs bis acht Leuten geübt“, so der 52-Jährige. Dabei sei es extrem wichtig, in großen Gruppen zu üben, um die genauen Abläufe einzustudieren. „Das muss ja im Ernstfall alles sitzen“, betont Plötze. Im Übrigen seien die Aufgaben der Feuerwehr im Laufe der Jahre auch immer vielfältiger geworden. So habe seine Ortsfeuerwehr zum Beispiel vor einer Woche noch für den Hochwasserschutz geübt. Und diese Woche gehe es nun um den so genannten Massenanfall von Verletzten (ManV). „Dafür haben wir einen Container mit dem entsprechenden Equipment wie drei großen Zelten, Verbandsmaterial und Medikamenten für die Versorgung von maximal 50 Verletzten“, erklärt der Ortsbrandmeister. „Wir bauen allerdings immer nur die Zelte auf“, so Plötze. Für die Versorgung der Patienten sei letztendlich der Rettungsdienst zuständig.

Bei der ManV-Übung an der Renataschule in Ochtersum hat der Ortsbrandmeister insgesamt 29 Kameraden um sich geschart. „Die Dienstbeteiligung ist momentan phänomenal“, stellt er fest. Und nach acht Neueintritten verfüge die Ortsfeuerwehr derzeit über 41 Aktive.

„Beim Üben achten wir immer darauf, Masken aufzusetzen, wenn wir den Mindestabstand nicht einhalten können“, betont Plötze. „Und bei Einsatzfahrten sind die Löschfahrzeuge statt mit neun derzeit nur mit sechs Leuten besetzt“, ergänzt er. Kleinere Fahrzeuge seien derweil statt mit sechs momentan nur mit vier Leuten unterwegs. Der Ortsbrandmeister hofft jedoch, dass sich auch das bald ändern wird. Denn spätestens am 11. Juli sollen alle Feuerwehrleute der Stadt komplett durchgeimpft sein.

Quelle: Hildesheimer Allgemeine
zurück