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Streit um Abholung der Weihnachtsbäume: Stadt Hildesheim räumt Fehler ein
27.01.2022 Hildesheim - Nachdem die Abholung der Weihnachtsbäume in diesem Jahr ordentlich Zündstoff für eine Debatte um die Zuständigkeit zwischen der Jugendfeuerwehr und Gastronom und CDU-Ratsherr Enzo Calvanico lieferte, werden die Hintergründe nun von neuer Seite beleuchtet.
Der Streit drehte sich bislang darum, dass die Jugendfeuerwehren Anfang Januar wieder im Stadtgebiet unterwegs waren, um alte Tannenbäume einzusammeln – eine Aktion, die ihnen im letzten Jahr coronabedingt nicht erlaubt war. Gleichwohl eine wichtige Aktion, denn durch das Abholen der Tannenbäume werden Spenden für die Jugendarbeit und alle wesentlichen finanziellen Ausgaben der Jugendfeuerwehr gesammelt. Doch plötzlich war da war noch jemand: Auch Enzo Calvanico hatte auf der Marienburger Höhe eine Aktion gestartet.
Zum einen äußert sich nun die Stadt Hildesheim, ohne deren Zutun der Bauhof bei der Abholung der Bäume bei der Einzelaktion gar nicht tätig geworden wäre. Den habe in der Tat Baudezernentin Andrea Döring beauftragt, bestätigt Stadtsprecher Helge Miethe. „Frau Döring hat das zugesagt und erst später von dem Konflikt erfahren.“ Die aus dem Einsatz resultierenden Kosten sollen nun den Organisatoren um Calvanico in Rechnung gestellt werden.
Für die will er nun aufkommen: Bernd Müller, Vorsitzender des Hildesheimer Tennisclubs Rot-Weiß, stellt sich in jeder Hinsicht schützend vor Calvanico. Schließlich habe der im Jahr 2021, als eine Abholung der Bäume durch die Jugendfeuerwehren nicht stattfinden konnte, eine „super Idee“ gehabt, indem er vorschlug, das Clubgelände als Sammelstelle zu nutzen. „Und was da an Spenden hereinkam, haben wir für die Jugendarbeit des Vereins verwendet“, sagt Müller.
So seien im vergangenen Jahr etwa 500 Euro zusammengekommen. Und alle Beteiligten seien überzeugt gewesen, dass man die Aktion unbedingt wiederholen wolle. Was man tat. In diesem Jahr allerdings nur in kleinerem Rahmen, wie Müller sagt: „Da haben wir etwa 160 Euro eingenommen.“ Doch in jedem Fall stehe neben Calvanico ganz klar auch der Tennisclub hinter der Sammelaktion. „Das stand auch so in der Anzeige, die wir in der Stadtteilzeitung Auf der Höhe geschaltet haben und die unsere Sammlung ankündigte“, sagt Müller.
Wie Calvanico selbst sagte, wundere er sich vor allem darüber, dass ihn seitens der Wehren niemand kontaktiert habe, weder im Vorfeld der Aktion noch im Nachhinein. Sicher hätte es einen Zeitpunkt gegeben, zu dem man seine eigene Abholaktion noch hätte abblasen können zugunsten der großen Abholaktion der Feuerwehr. „Und das finde ich schade, dass wir da nicht ins Gespräch gekommen sind, das Ganze aber hinterher zu einer großen Sache wird.“
Die die Stadt für die Zukunft unterbinden will, wie Miethe sagt. Man habe „den Ortsrat gebeten, zukünftig keine derartigen Aktionen mehr zu organisieren, um hier ein einheitliches Vorgehen beizubehalten“.
Das dürfte auch ganz im Sinne der Feuerwehr sein: Stadtbrandmeister Jürgen Stoffer machte am Montagabend im Rechtsausschuss klar, wie schlecht Calvanicos Aktion bei ihm und seinen Kollegen angekommen war. Die Jugendfeuerwehren seien sehr froh gewesen, nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr diesmal wieder selbst Bäume abholen zu können. „Aber wir leben in einem freien Land – da steht es jedem frei, das auch zu tun.“
Dass dann aber auch noch der städtische Bauhof die Bäume bei Calvanicos Aktion abgeholt und entsorgt habe, habe bei der Feuerwehr für Irritationen gesorgt. Nun aber stelle die Stadt ihre Leistungen ja in Rechnung, betonte Stoffer. „Damit sollte die Sache dann erledigt sein.“
Quelle:
Hildesheimer Allgemeine