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Wegen steigender Coronazahlen - Feuerwehren im Landkreis Hildesheim ziehen die Notbremse
28.10.2020 Kreis Hildesheim - Die Feuerwehren schalten wieder auf Notbetrieb um. Wegen der steigenden Coronazahlen haben die ersten Gemeindewehren bereits unter anderem alle Übungsdienste eingestellt. Weitere Wehren werden folgen. „Die Infektionsgefahr ist einfach zu groß“, sagt Kreisbrandmeister Josef Franke. Oberstes Ziel müsse es sein, die Wehren für die Notfälle einsatzbereit zu halten.
In Bockenem, der Samtgemeinde Leinebergland, Elze und Holle haben die Bürgermeister in Absprache mit dem jeweilen Stadt- oder Gemeindebrandmeister bereits die Reißleine gezogen. Franke geht davon aus, dass er zeitnah aber auch eine Empfehlung aussprechen wird, dass sich alle Kommunen im Kreis dem anschließen sollten. So war es auch bereits im Frühjahr, als die Corona-Pandemie die Region erfasste. „Alle waren der Empfehlung gefolgt“, blickt Franke zurück. Übungsdienste seien eingestellt worden, auch die Kinder- und Jugendwehren durften sich nicht mehr treffen. So müsse es auch aktuell kommen. Der Vorteil jetzt: „Im Frühjahr hatten wir damit keine Erfahrung, keine Hygienekonzepte für den Einsatzbetrieb, das ist jetzt anders“, sagt Franke.
Deshalb könne beispielsweise auch der Aus- und Fortbildungsbetrieb in der FTZ in Groß Düngen weiterlaufen – mit den Einschränkungen, die dort seit Monaten gelten. So dürfen zum Beispiel an einem Abend nur insgesamt acht Personen, immer in Zweier-Teams, auf die Atemschutzstrecke. Die sei aber mit Blick auf ein Infektionsrisiko als sehr sicher einzustufen. „Die Kameraden tragen dort Vollschutz“, erinnert der Kreisbrandmeister. In den großen Schulungsräumen dürften aber auch die übrigen Schulungen weitergehen. „Mit Abstands- und Lüftungsregeln“, sagt Franke. Diese Fortbildungen seien immens wichtig. Die Einsatzkräfte erwürben dabei verschiedene Scheine , die sie für das Einsatzgeschehen brauchen. Liegen die Belege nicht vor, habe die betroffene Truppe ein Problem. „Und wir sind ohnehin schon im Rückstand, weil der Schulungsbetrieb eine Weile ruhte“, so Franke.
Dass die Übungsabende in den einzelnen Ortswehren vorerst nicht stattfinden könnten, sei hingegen nicht problematisch. „Die Einsatzkräfte verlernen ja schließlich nicht so schnell, was sie gelernt haben“, sagt der Feuerwehrchef. Wichtiger sei derzeit, die Kontakte innerhalb der Wehren auf ein Minimum zu beschränken. „Wenn sich ein Feuerwehrmitglied infiziert, ist durch die Quarantänepflicht schnell mal eine ganze Ortswehr lahmgelegt“, sagt Franke. Das müsse unbedingt verhindert werden.
Quelle:
Hildesheimer Allgemeine